Daniela Iraschko Stolz
Profil:
Daniela Iraschko- Stolz, wurde am 21. November 1983 in Eisenerz, Steiermark, geboren. Sie wuchs als zweites Kind ihrer Eltern Helga und Peter Iraschko mit ihrer Schwester Martina auf.
Nach der Volksschule kam sie in die Sporthauptschule Eisenerz, wo sie den Nordischen Zweig belegte. Anfangs übte sie sich im Skilanglauf, doch sie entdeckte ihre Leidenschaft für den Skisprung schon sehr früh. Seit 1995 verfolgt sie ihre Ziele in diesem Sport professionell.
Auch für Fußball konnte sie sich schon immer begeistern, und spielte aktiv beim WSV Eisenerz.
Nach der Hauptschule wechselte sie ins Schigymnasium Stams [Innsbruck in Tirol], wo sie das Oberstufenrealgymnasium absolvierte.
Neben ihrer sportlichen Karriere, schloss sie eine Ausbildung zur Versicherungsmaklerin ab.
Sie spielte weiterhin auch Fußball beim Innsbrucker AC und später bei Wacker Innsbruck.
Im Jänner 2011 begann sie die Ausbildung als Spitzensportlerin bei der Bundespolizei und seit 2019 trägt sie mit Stolz zwei "Keks" auf den Schultern als Revierinspektorin der Polizeiinspektion Reichenau Innsbruck Rev1.
Ihr privates Glück fand sie in Innsbruck auch und am 31. August 2013 ging sie mit ihrer Lebensgefährtin Isabel Iraschko- Stolz eine eingetragene Partnerschaft ein.
Skispringen:
In den Jahren 2000 bis 2002, 2005 und 2010 gewann sie insgesamt fünfmal die Gesamtwertung des FIS Ladies Grand Prix. Sie stellte im Jahr 2003 den Rekord für den vermutlich weitesten Sprung einer Frau auf. Beim Skifliegen am Kulm in Tauplitz erreichte sie die 200-Meter-Marke. Sie ist mehrfache österreichische Meisterin im Skispringen und hat zahlreiche Einzelspringen auf internationaler Ebene gewonnen. Bei den Nordischen Skiweltmeisterschaften 2009, bei der das Damenskispringen zum ersten Mal ausgetragen wurde, wurde sie Vierte und bei den Nordischen Skiweltmeisterschaften 2011 in Oslo konnte sie ihren ersten Weltmeistertitel erringen.
Am 3. Dezember 2011 gab sie ihr Debüt im Weltcup in Lillehammer, wurde Vierte, konnte im ersten Weltcupjahr zweimal ein Weltcupspringen in Hinzenbach gewinnen und wurde im Gesamtweltcup Zweite. Beim Weltcupspringen am 12. Jänner 2013 in Hinterzarten stürzte sie und zog sich einen Riss des vorderen Kreuzbandes sowie beider Menisken des linken Knies zu. Das Comeback erfolgte im Dezember 2013.
Bei den Olympischen Winterspielen 2014 gewann sie beim ersten Olympischen Damenspringen auf der Normalschanze die Silbermedaille hinter der Deutschen Carina Vogt. Wenig später musste Iraschko-Stolz die Saison 2013/14 aufgrund eines neuerlichen Meniskuseinrisses vorzeitig beenden. Am 15. Mai 2014 wurde Iraschko-Stolz als Steiermarks Sportlerin des Jahres ausgezeichnet.
Bei den Nordischen Skiweltmeisterschaften 2015 in Falun gewann Iraschko-Stolz die Bronzemedaille von der Normalschanze und belegte im Mixed-Teamwettbewerb den vierten Rang. Im Weltcup 2014/15 war sie bei 13 Bewerben fünf Mal siegreich und erreichte fünf weitere Podestplatzierungen. Beim letzten Saisonbewerb in Oslo reichte ihr der fünfte Platz, um zum ersten Mal den Gesamtweltcup zu gewinnen.
In der Saison 2015/16 konnte sie zwei weitere Weltcupspringen für sich entscheiden und sprang insgesamt elf Mal auf das Podium. Bei den weiteren Wettbewerben landete sie nur einmal nicht in den Top Ten. Mit diesem persönlichen Punkterekord von 1139 Punkten wurde sie Zweite im Gesamtweltcup. In der Weltcup-Saison 2016/17 gelangen ihr 4 Podiumsplätze, damit landete sie im Gesamtweltcup auf Rang sieben. Bei den Nordischen Skiweltmeisterschaften 2017 belegte sie den neunten Rang im Einzelwettbewerb. Im Mixed-Teamwettbewerb holte sie zusammen mit Michael Hayböck, Jacqueline Seifriedsberger und Stefan Kraft die Silbermedaille.
Nachdem sich Iraschko-Stolz im April 2017 nach einer Knorpelfraktur am rechten Knie operieren ließ, musste sie sich während der Vorbereitung auf die Olympia-Saison im November 2017 erneut am Knie operieren lassen. Damit verpasste sie den ersten Teil der Saison 2017/18 und konnte erst am 20. und 21. Jänner 2018 in Planica im Rahmen des Continental Cups in die Saison einsteigen. An diesem Wochenende konnte sie direkt beide Wettbewerbe für sich entscheiden. Eine Woche später gab sie dann ihr Comeback im Weltcup in Ljubno. Nach Rang vier am ersten Tag gewann sie das zweite Springen und konnte den 13. Weltcupsieg ihrer Karriere feiern. Nach ihrem Weltcup-Comeback startete sie bei den Olympischen Winterspielen 2018 in Pyeongchang und belegte dort im Einzelwettbewerb auf der Normalschanze den sechsten Platz. Nach den Olympischen Winterspielen gewann sie beide COC-Springen in Brotterode und erreichte drei weitere Podestplatzierungen im Weltcup. Obwohl sie einen Großteil der Saison verpasste, landete sie noch auf Rang sieben im Gesamtweltcup.
Die Saison 2018/19 begann erneut mit einer Verletzung. Am 26. November 2018 stürzte sie im Training zum Weltcupauftakt in Lillehammer. An den beiden Springen auf der Normalschanze am 30. November und am 1. Dezember konnte sie allerdings teilnehmen und belegte die Ränge elf und sechs. Am darauffolgenden Bewerb auf der Großschanze gelang ihr mit Platz drei sogar eine Podestplatzierung. Am 12. Jänner 2019 gewann sie auf der Großschanze in Sapporo ihren ersten Saisonbewerb und eine Woche später am 18. Jänner 2019 ebenso auf der Zaō-Normalschanze in Yamagata. Beim Teambewerb am darauffolgenden Tag belegte sie gemeinsam mit Jacqueline Seifriedsberger, Eva Pinkelnig und Chiara Hölzl Rang zwei. Bei den Weltmeisterschaften 2019 in Seefeld in Tirol konnte das Team in der gleichen Besetzung erneut die Silbermedaille gewinnen. Im Einzelwettbewerb gewann sie die Bronzemedaille. Im abschließenden Mixed-Team-Wettbewerb wurde sie gemeinsam mit Eva Pinkelnig, Philipp Aschenwald und Stefan Kraft Vizeweltmeisterin.
Im Saisonverlauf 2019/20 gelang ihr zweimal als Dritte der Sprung aufs Podest. Darüber hinaus war sie gemeinsam mit Marita Kramer, Chiara Hölzl und Eva Pinkelnig Teil des ersten österreichischen Teamsieges von der Zaō-Schanze in Yamagata.
Nation: Österreich
Geburtstag: 21. November 1983
Geburtsort: Eisenerz, Österreich
Karriere:
Verein: WSV Eisenerz
Pers. Bestweite: 200,0 m
(Österreich Bad Mitterndorf/Tauplitz 2003)
Status: aktiv
Olympische Winterspiele:
Silber 2014 Sotschi Normalschanze
FIS Nordische Skiweltmeisterschaften:
Gold 2011 Oslo Normalschanze
Bronze 2015 Falun Normalschanze
Silber 2017 Lahti Mixed-Team
Silber 2019 Seefeld Team
Silber 2019 Seefeld Mixed-Team
Bronze 2019 Seefeld Normalschanze
Winter Universiade:
Gold 2005 Innsbruck Normalschanze
Gold 2007 Turin Normalschanze
Europäisches Olympisches Jugendfestival:
Gold 2001 Vuokatti Normalschanze
Skisprung-Weltcup / A-Klasse-Springen:
Debüt im Weltcup: 3. Dezember 2011
Weltcupsiege (Einzel): 16
Weltcupsiege (Team): 2
Gesamtweltcup: 1. (2014/15)
Raw Air: 4. (2019)
Skisprung-Grand-Prix:
Grand-Prix-Siege (Einzel): 1
Grand-Prix-Siege (Team): 1
Gesamtwertung Grand Prix: 3. (2012)
Skisprung-Continental-Cup (COC):
Debüt im COC 23. Februar 2002
COC-Siege (Einzel): 51
Gesamtwertung COC: 1. (2009/10, 2010/11, 2011/12)
Ladies-Grand-Prix: 1. (2000, 2001, 2002, 2005, 2010)
Karriere als Fußballspielerin:
Debüt 1993 beim WSV Eisenerz. 2003 Wechsel in die ÖFB Frauen-Bundesliga zum Innsbrucker AC und nach der Auflösung dessen Frauenmannschaft 2006 zum FC Wacker Innsbruck. 2008, 2009 und 2010 österreichische Vizemeisterin, 2009 und 2012 stand die Mannschaft im österreichischen Pokal-finale.